Welpenkunde – Die sozial sensible Phase

Unsere Vierbeiner durchlaufen in ihrem Leben verschiedene Entwicklungsphasen, in denen der Hund einerseits neue Erfahrungen sammeln kann, die ihn für sein weiteres Leben prägen oder sich andererseits auch die Körper unserer Tiere für den Rest ihres Lebens verändern können. 

Die erste dieser Entwicklungsphasen, die auch für uns Hundehalter eine entscheidende Rolle im zusammenleben mit unseren Tieren spielt, ist die sozial sensible Phase, die ihren Namen von der deutschen Verhaltensforscherin Dr. Dorit Feddersen-Petersen bekommen hat. Diese Phase findet zwischen der dritten und höchstens 20. Woche statt und gibt in diesem Zeitraum dem Hund die Gelegenheit, sowohl seine belebte Umwelt, als auch die unbelebte Umwelt kennenzulernen. 

Die unbelebte Umwelt umfasst alles nicht-lebende, dass sich im Umfeld des Welpen befindet, also zunächst auf jeden Fall sein alltägliches Umfeld. Unsere Hunde haben nicht die angeborene Fähigkeit, sich in der Welt der Menschen zurechtzufinden. Es ist unsere Aufgabe als Hundehalter, unseren Tieren die Welt in der Sie leben vorzustellen und dafür zu sorgen, dass sie ohne Angst in dieser Leben können. Selbstredend umfasst dies vorallem alle Gegenstände, die tagtäglich eine Rolle für den Hund spielen, damit also auch Fellpflege-Produkte. Es ist nicht selbstverständlich, dass unsere Tiere sich von uns mit diesem fremdartigen Gegenstand berühren lassen. Da bei den meisten Rassen eine Fellpflege zwingend notwendig ist, sollten die Tiere hier schnellstmöglich daran gewöhnt werden. Zwar sind Welpen per se sehr unbedarft, was neue Reize angeht und können durch häufige Verwendung mit der Bürste vertraut werden, allerdings schadet es auch nicht, wenn man hier anfangs mit Leckerchen arbeitet, um die Bürste nicht nur akzeptabel ist, sondern für den Welpen sogar etwas angenehmes und erstrebenswertes darstellt 🙂

Die belebte Umwelt umfasst alles, was für den Hund in seiner Lebenszeit als Sozialpartner in Frage kommt. Dies bedeutet auf jeden Fall, dass der Hund Menschen verschiedenen Alters, auf Fahrrädern, Motorrädern und in anderen Lebenslagen kennenlernen soll. Gerade Kinder und ältere Mitbürger stellen für unsere Tiere erstmal eine Hürde dar: 

Kinder bewegen sich schnell und unkontrolliert und können dabei auch noch sehr laut sein. Unsere Hunde müssen erst lernen, das es sich hierbei um kein Bedrohliches Verhalten handelt, sondern dass es bei den kleinen Menschen dazu gehört, wenn sie sich so verhalten. 

Ähnliches gilt tatsächlich auch für unsere älteren Mitbürger: Die Bewegung ist deutlich eingeschränkt und wirkt meistens sehr steif, Sie könnten Husten oder sich Räuspern, stolpern leichter als ein Mensch mittleren alters und benötigen eventuell sogar Hilfsmittel für ihr tägliches Leben, wie zum Beispiel Gehhilfen, Krückstöcke oder anderes. 

Hunde sind zwar vom Menschen domestiziert worden und leben inzwischen seit einigen Jahrhunderten beim Menschen, jedoch entwickelt sich unsere Welt rasend schnell weiter. Es ist und bleibt unsere Aufgabe als Hundebesitzer, unsere Tiere auf das Leben in unserer rasanten Welt beizubringen und sie zu begleiten und zu leiten. Es ist eines der ersten Dinge, die wir als Hundebesitzer aufgetragen bekommen und gleichzeitig mitunter eine unserer wichtigsten Pflichten. Schließlich erstreben wir alle ein harmonisches und entspanntes Zusammenleben mit unseren Haustieren.

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