Hund und Hitze: So schützt du deinen Hund an heißen Tagen

Das Beitragsbild zu "Hund und Hitze" zeigt einen Husky, der über ein Stoppelfeld läuft.

Die Temperaturen klettern nach oben, der Sommer kommt in großen Schritten näher: Was wir Menschen oft lang herbeisehnen, wird für unsere Hunde schnell zur echten Belastung. Wir erklären, wie du deinen Hund an heißen Sommertagen schützen kannst – und wie du erste Warnzeichen von Überhitzung und Hitzschlag erkennst. 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Hund nicht im Auto lassen
  2. Spaziergang? Lieber kühl und schattig
  3. Wasser, Wasser, Wasser
  4. Abkühlung schaffen: Kühlmatten, Schatten & Co.
  5. Die Sache mit dem Fell
  6. Vitalwerte & Warnzeichen: So erkennst du Hitzschlag und Überhitzung
  7. So kannst du deinen Hund bei Hitze abkühlen

Hund nicht im Auto lassen

Vermutlich hast du es schon oft gehört – aber wir können es nicht oft genug sagen: Lass deinen Hund niemals allein im Auto!

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Auch wenn es draußen „nur“ 20 Grad hat und die Sonne mal kurz rauskommt, kann die Temperatur im Auto in wenigen Minuten auf über 50 Grad steigen. (Und nein, ein offenes Fenster hilft da leider nicht.) 

Hunde können Hitze viel schlechter ausgleichen als Menschen. Sie schwitzen kaum, regulieren ihre Temperatur hauptsächlich durchs Hecheln – und das reicht bei starker Hitze schlichtweg nicht aus. Schon nach kurzer Zeit wird das lebensgefährlich – es drohen Hitzschlag und Kreislaufzusammenbruch.

Wie schnell heizt sich ein Auto auf?

AußentemperaturNach 10 MinutenNach 20 MinutenNach 30 MinutenNach 60 Minuten
20 °C27 °C36 °C40 °C46 °C
25 °C32 °C41 °C45 °C51 °C
30 °C36 °C43 °C48 °C56 °C
35 °C40 °C48 °C52 °C60 °C

Spaziergang? Lieber kühl und schattig

Wir möchten unseren Hunden gerne viel bieten: Spaziergänge, Toben, körperliche Auslastung. Doch bei Hitze kann das schnell gefährlich werden.

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Schon ab etwa 15 bis 20 Grad Außentemperatur wird es für Hunde bei sportlichen Aktivitäten kritisch, vor allem für brachyzephalen Rassen (also kurzschnäuzige Hunden wie Möpse oder Bulldoggen). Warum? Weil sie beim Rennen nicht genug Wärme abgeben können und ihr Kreislauf schnell überlastet wird.

Deshalb:

  • Lange Gassirunden lieber  in den frühen Morgen- oder Abendstunden, wenn es kühler ist.
  • Spaziergänge mittags? Nur kurz und schattig.
  • Fahrradfahren, Joggen oder andere anstrengende Aktivitäten bei Hitze: unbedingt verschieben!

Und noch etwas, das oft vergessen wird: Der Boden. Asphalt heizt sich in der Sonne auf 60 Grad und mehr auf und kann bei Hundepfoten zu üblen Verbrennungen führen. Vermeide deshalb geteerte Strecken wenn irgendwie möglich.

Wasser, Wasser, Wasser

Klingt simpel, ist aber überlebenswichtig: Dein Hund braucht gerade bei großer Hitze und heißen Temperaturen immer genug zu trinken. Und zwar nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs.

Zu Hause solltest du mehrere Näpfe mit frischem Wasser aufstellen, am besten in kühlen Räumen. Wenn dein Hund gern draußen liegt, stell ihm auch dort einen Napf hin – so hat er jederzeit Wasser zur Verfügung.

Für unterwegs packst du am besten einen faltbaren Napf oder eine spezielle Trinkflasche für Hunde ein. Gerade auf längeren Spaziergängen oder Autofahrten ist das Gold wert. Und apropos Auto: Selbst wenn du die Klimaanlage laufen hast, braucht dein Hund Wasser – genau wie du.

Abkühlung schaffen: Kühlmatten, Schatten & Co.

Wenn es richtig heiß wird, brauchen Hunde genau wie wir einen Platz, an dem sie sich abkühlen können.

Super hilfreich sind Kühlmatten, die durch ein spezielles Gel die Körperwärme des Hundes absorbieren. Alternativ kannst du auch ein feuchtes Handtuch auf Fliesen legen oder ein kleines Planschbecken mit Wasser füllen, falls dein Hund gern im Wasser ist.

Wichtig ist außerdem, dass dein Hund immer Zugang zu einem kühlen Raum hat. Fliesenböden sind perfekt, weil sie viel kühler sind als Teppiche oder Holzböden. Wenn du einen Keller hast, noch besser. Und draußen? Immer für Schatten sorgen – Sonnenschirme, Bäume oder ein schattiges Plätzchen an der Hauswand sind Pflicht.

Die Sache mit dem Fell

Vielleicht denkst du bei Sommerhitze sofort ans Scheren – aber Achtung: Nicht jedes Fell darf einfach geschoren werden!


Bei vielen Hunden (vor allem Hunden mit Unterwolle) wirkt das lange Fell nämlich wie eine natürliche Isolierung, die vor Hitze schützt. Komplett scheren kann hier sogar das Gegenteil bewirken und den Hund noch hitzeempfindlicher machen.

Was aber wirklich hilft ist: Regelmäßiges Bürsten. Vor allem loses Unterfell solltest du gründlich rausbürsten, damit sich keine Hitzestau-Zonen bilden. Je weniger unnötiges Fell dein Hund mitschleppt, desto besser kann er seine Körpertemperatur regulieren.

Also: Bürste am besten täglich, vor allem in der Fellwechselzeit. 

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Vitalwerte & Warnzeichen: So erkennst du Hitzschlag und Überhitzung

Was, wenn doch einmal der Notfall eintritt und dein Hund Kreislaufprobleme durch dei Hitze bekommt? Dann gilt: Du musst schnell reagieren.

Woran erkennst du, dass deinem Hund die Hitze zu viel wird? Warnzeichen sind:

  • Starkes Hecheln
  • Taumeln oder Unsicherheit beim Gehen
  • Dunkle, verfärbte Zunge oder blasse Schleimhäute
  • Apathie oder Teilnahmslosigkeit
  • Erhöhte Körpertemperatur (über 40 °C)

Wenn du diese Anzeichen bemerkst, heißt es:

  • Sofort raus aus der Sonne,
  • Den Hund an einen kühlen Ort bringen,
  • Vorsichtig (!) mit feuchten, lauwarmen Tüchern kühlen –  kein eiskaltes Wasser!
  • Im Zweifelsfall: Sofort zum Tierarzt.

Damit du besser einschätzen kannst, wie es um deinen Hund steht, lohnt es sich, die wichtigsten Vitalwerte zu kennen. Dazu gehören:

  • Atemfrequenz
  • Puls
  • Körpertemperatur
  • Schleimhautfarbe
  • Hautelastizität

Wie du das alles misst und was normal ist, erklären wir dir ausführlich in unserem Artikel „Vitalwerte beim Hund: Was du über die Normalwerte wissen musst“.
Das ist übrigens kein reines „Tierarzt-Wissen“ – jeder Hundehalter sollte wissen, wie man die Vitalzeichen überprüft. Je früher du Veränderungen bemerkst, desto schneller kannst du helfen.

Quick Tipps: So kannst du deinen Hund bei Hitze abkühlen

Kühlmatte oder feuchtes Handtuch: Leg deinem Hund eine Kühlmatte oder ein feuchtes Handtuch bereit, auf das er sich legen kann.

Pfoten & Bauch sanft kühlen: Streiche vorsichtig mit einem feuchten Lappen über Pfoten und Bauch. Bitte kein eiskaltes Wasser – lauwarm reicht völlig, um den Kreislauf zu schonen.

Planschbecken oder Wasserspiele: Viele Hunde sind echte Wasserratten. Kinderplanschbecken oder Hundepools sind da eine gute Alternative zum Badesee.

Gefrorene Leckerlis: Eingefrorene Schleckmatten oder Hundeeis sind gerade an heißen Tagen eine willkommene Erfrischung. 

Kühle Rückzugsorte schaffen: Halte Vorhänge geschlossen, lege Kühlmatten aus und sorge dafür, dass dein Hund jederzeit in einen kühlen Raum wechseln kann.

Mehr Tipps, wie du deinen Hund an heißen Tagen auslasten kannst, findest du in unserem Artikel „Sommertage: So kannst du deinen Hund bei Hitze beschäftigen“.

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